Strahlentherapie Magdeburg

Technik

Für die Behandlung steht uns in der Praxis ein Linearbeschleuniger der Firma Varian zur Verfügung.

In der Strahlentherapie benötigen wir energiereichere  Röntgenstrahlung (bzw. Gammastrahlung) als für das diagnostische Röntgen. Für die Therapie wird Strahlung mit einem höheren Durchdringungsvermögen (man sagt auch "härtere") Strahlung verwendet.
Zum Vergleich: ein Röntgenphoton für die Erzeugung normaler (diagnostischer) Röntgenbilder besitzt eine Energie von 0.1 MeV.
In der Therapie verwenden wir meist 6 oder 15MeV. Diese Strahlung wird beim Körperdurchgang nur wenig geschwächt und kann dadurch auch an tiefer liegende Zielgebiete gebracht werden.

Wie erzeugt man die Röntgenstrahlung?
Das Prinzip dafür ist recht einfach: man beschleunige ein Elektron auf eine hohe Geschwindigkeit und lasse es auf ein Hindernis auftreffen. Bei diesem Aufprall entsteht Röntgenstrahlung (so genannte Bremsstrahlung). Dieser Vorgang findet in viel geringerem Maße und gewissermaßen als Nebeneffekt in jedem Röhrenfernseher oder sogar beim Abrollen von Tesafilm statt.

Für die Strahlentherapie hat man sehr hohe Qualitätsansprüche an die Röntgenstrahlung. So muss man die Elektronen mit Hilfe einer Spannung von 6000000 Volt beschleunigen, die Strahlung muss im Querschnitt gleichmäßig verteilt sein, sie muss eine bestimmte Stärke besitzten, damit der Patient nicht mehrere Stunden still liegen muss.
Das ganze soll in ein Gebäude passen und muss schließlich auch noch beweglich sein.

Das Ergebnis ist ein Linearbeschleuniger, wie dieser:

 

 

 

 

 

 

 

 
 

 


Da man möglichst nur krankhaftes Gewebe treffen und gesundes schonen möchte, kann man das Strahlenbündel durch 80 schwere Wolframblenden formen. Jeder dieser Metallstreifen wird von eiem Motor bewegt.
Während eines Bestrahlungsvorgangs sind also fast 200 Motoren, mehrere Prozessoren, Kompressoren und Klimageräte und natürlich das Personal der Praxis damit beschäftigt, die richtigen Bedingungen für die Therapie zu erzeugen und zu überwachen.

 Die Bewegung des Strahlerkopfes mit dem schweren Blendensystem und die Kontrolle von Bestrahlungszeit, Intensität, Winkel usw. wird von einem Computer gesteuert und überwacht.
Kommt es bei dieser ständigen elektronischen Überwachung der Einstellungen zu Abweichungen, wird die Behandlung automatisch abgebrochen und kann erst dann fortgesetzt werden, wenn die Abweichung beseitigt wurde.
Wenn man sich vorstellt, dass etwa 200 Motoren und andere Stellglieder am Tag etwa 450 verschiedene Positionen einnehmen und kontrollieren müssen, erkennt man, wieviel Baugruppen genau auf einander abgestimmt funktionieren müssen.

Die Daten für diesen Steuercomputer werden von den Medizinphysikern mit Hilfe einer speziellen Software, dem Planungssystem, erzeugt. Dabei verwenden wir Ihre CT-Aufnahme als Modell und simulieren so die Strahlentherapie am Computer.
 

 Wenn der Techniker kommt
muss der Beschleuniger natürlich außer Betrieb genommen werden. Er steht für die Behandlung nicht zur Verfügung und deshalb ist er immer bemüht, zügig und effektiv zu arbeiten. Mit freunlicher Genehmigung von Herrn S.Schlee.